Die Schäferei
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Schäfer
Johannes Smietana
Der
Schafhof in Steinheim
Wir sind
ein Familienbetrieb und beweiden mit unseren Schafen Wacholderheiden
rund um Steinheim. Diese erstrecken sich vom Felsenmeer über Wental, Homberg (Klösterle), Untertal,
Schäfhalde, Schneckental bis zum Dudelhof.
Die Winterweide befindet sich auf Gemarkung Donzdorf, die Schäfer und Herde zu
Fuß erreichen. Beim Ortswechsel von Heide zu Heide oder zur Winterweide müssen
immer wieder Straßen überquert werden, was nur durch zusätzliche Helfer und
viel Umsicht unfallfrei zu lösen ist. Auch Engstellen wie zum Beispiel im Wental verlangen viel Aufmerksamkeit vom Schäfer, seinen
Hunden und einem Helfer am Ende der Herde. Dabei lassen die Schafe auf den
Wegen ihre Köttel fallen, was gelegentlich bei Spaziergängern auf Missfallen
stößt. Aber es gibt im Wental keine Alternative, und
es wird an dieser Stelle um Verständnis geworben. Die Herdengröße umfasst ca.
550 Merinoland-Mutterschafe und einige Böcke, die mit der Herde mitlaufen. Die
weiblichen Tiere wiegen zwischen 80 und 120 kg, während die Männchen zwischen
140 und 180 kg deutlich schwerer und größer sind. Merinolandschafe können über
das ganze Jahr brünstig werden und demnach das ganze Jahr über Lämmer zur Welt
bringen.
Für die
Winterfütterung benötigen wir Heu, das auf den angepachteten Wiesen gewonnen
wird. Vom ersten Schnitt wird Heu und vom zweiten Öhmd gewonnen, wobei wie
immer bei der Heuernte das Wetter als entscheidender Faktor mitwirkt. Zieht
nach der Wiesenmahd bei fast fertigem Heu eine Schlechtwetterfront auf, so muss
das Heu unbedingt eingebracht werden, soll es nicht verregnet werden. Die
Schafe dürfen aber währenddessen nicht vernachlässigt werden. Dies bedeutet für
den Schäfer einen ca. 20 Stunden-Tag. Wiesen werden mit Schafmist aus der
Winterhaltung gedüngt oder indem die Schafe die Nacht in ihrem Pferch darauf
verbringen. Nach dem Öhmd wird noch ein mal im Herbst
über die Wiesen gezogen.
Wir
betreiben einen Hofladen, in dem es neben frischem Lammfleisch auch Wurstwaren
vom Schaf, alles aus eigener Schlachtung, gibt. Wöchentlich werden die Lämmer
geschlachtet, in der eigenen Metzgerei verarbeitet und im Laden verkauft. Alle
Lämmer der Herde werden so verarbeitet. Der Schafhof ist ein reiner
Selbstvermarkter-Betrieb. Daneben sind gegerbte Schaffelle, Wolle, Wollsocken,
Honig und vieles mehr im Laden zu bestaunen und zu erwerben.
Die
Rahmenbedingungen sind für uns in Steinheim ausgesprochen günstig. Eine Gemeindeverwaltung,
die einen Schäfer wünscht, Landwirte die an einer guten und sich gegenseitig
unterstützenden Zusammenarbeit interessiert sind, Jäger die viel Verständnis
für die Schäferei aufbringen, eine Bevölkerung, die uns spüren lässt, dass wir
eine Bereicherung für Steinheim und die Landschaft sind und eine Bezirksstelle
für Naturschutz und Landschaftspflege in Stuttgart, die immer ein offenes Ohr
für uns hat.
Jahresablauf
Überblick:
Zwischen
dem 1. und 10. April, je nach Witterungsverlauf, verlässt die Herde den
Schafstall, beweidet die Wacholderweiden rund um Steinheim bis Mitte September.
Danach sind wir mit der Herde auf Wiesen von Steinheimer Landwirten bis Ende
November. Anschließend wird die Winterweide in der Zeit bis Mitte bzw. Ende
Februar in Donzdorf beweidet, bevor die Herde den Rest des Winters im Stall
verbringt. Danach erfolgt die Schur, die wir gemeinsam mit meinem Bruder,
ebenfalls Schäfer, an drei bis vier Tagen durchführen. Das geschorene Fell
(Vlies) bzw. die Wolle wird verkauft. Der Ertrag ist allerdings, gemessen an
den Schurkosten, gering.
Stand. 02.12.2020 wird derzeit überarbeitet – mehr dazu
Ende Januar 2021
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